Systembau für mechanische und mechatronische Baugruppen
Systembau für Industrieunternehmen und Gerätebauer
Systembau bedeutet für Industrieunternehmen, Elektrofirmen, Gerätebauer und Maschinenbauer vor allem eines: ein zuverlässiger Partner, der komplexe mechanische und mechatronische Baugruppen und Systeme aus einer Hand liefert – von der Beschaffung über die Montage bis zur geprüften Auslieferung.
Im Zentrum stehen mechanische und mechatronische Baugruppen, die mechanische Komponenten, Elektronik, Sensorik und Software zu kompletten Systemen verbinden. Ob Antriebseinheiten, Steuergeräte, elektronische Module, Baugruppen für Maschinen oder Gehäusesysteme: der Systembau deckt den gesamten Lebenszyklus von der Erstbemusterung bis zur Serie ab.
Supply Chain und Inselfertigung
Ein professionell organisierter Systembau beginnt bei der Supply Chain. Dazu gehören Materialdisposition, Beschaffung von Zeichnungsteilen, Elektronikkomponenten und Normteilen, Lagerhaltung, Kanban-Konzepte sowie abgestimmte Lieferabrufe. Ziel ist eine stabile Versorgung über den gesamten Produktlebenszyklus bei gleichzeitig optimierten Beständen.
Die Montage erfolgt typischerweise in Inselfertigung. Jede Insel ist für klar definierte Baugruppen oder Systemvarianten verantwortlich und kombiniert dabei:
- automatisierte Prozesse,
- teilautomatisierte Arbeitsstationen und
- manuelle Tätigkeiten für komplexe oder sensible Arbeitsschritte.
Damit lassen sich kleine, mittlere und grosse Serien effizient und flexibel produzieren – bis hin zu kundenspezifischen Varianten und Produktfamilien.
Montagequalität in sauberer Umgebung
Für viele Anwendungen – insbesondere im Bereich Elektronik, Medizintechnik, Sensorik oder Präzisionsgeräte – ist eine saubere Montageumgebung entscheidend. Je nach Produktanforderung erfolgt die Montage in Bereichen mit Sauberkeitsanforderungen bis ca. Class 8/9. Saubere Arbeitsplätze, strukturierte Materialflüsse und klar definierte Arbeitsanweisungen stellen sicher, dass partikel- oder schmutzempfindliche Komponenten zuverlässig verarbeitet werden.
Elektronik, Kabel und Spulen im Systembau
Zum modernen Systembau gehört die gesamte Elektronik- und Verbindungstechnik:
- Kabelkonfektion: Zuschneiden, Abisolieren, Crimpen, Verpressen, Beschriften und Prüfen von Einzeladern, Leitungen, Kabelbäumen und konfektionierten Kabelsätzen.
- Leiterplattenbestückung (THT und SMD): Bestückung und Löten von SMD- und THT-Bauteilen, Reflow-, Wellen- oder Selektivlöten, Reinigung nach Bedarf.
- In-Circuit-Testing und Funktionsprüfung: Prüfung der bestückten Leiterplatten und Baugruppen hinsichtlich Bestückungsfehlern, Kurzschlüssen, Unterbrüchen und elektrischen Kenngrössen, ergänzt durch Funktions- und Endtests.
- Spulen wickeln (Spezialspulen): Wicklung von Spezialspulen und induktiven Komponenten gemäss Kundenspezifikation, inklusive Imprägnierung, Kontaktierung und Prüfung.
Diese Schritte sind in den Gesamtprozess der Baugruppen- und Systemmontage integriert, sodass Elektronik, Mechanik und Verkabelung ohne Medienbrüche zusammengeführt werden.
Fügetechnologien: Pressen, Verschrauben, Kleben, Ultraschallschweissen
Im Systembau kommen je nach Bauteil und Anforderung verschiedene Fügeverfahren zur Anwendung:
- Pressen von Lagern, Buchsen oder Stiften,
- Verschrauben mit dokumentierten Drehmomenten,
- strukturelles und funktionales Kleben,
- Ultraschallschweissen von Kunststoffkomponenten, Gehäusen oder Halterungen.
Die Auswahl des Verfahrens richtet sich nach mechanischer Belastung, Dichtigkeit, Temperaturverhalten und Lebensdaueranforderungen. Prozessfähigkeiten und Prüfkonzepte sorgen für reproduzierbare Qualität.
Qualitätssicherung: Erstmusterprüfung und Serienüberwachung
Vor dem Serienanlauf werden neue Baugruppen mittels Erstmusterprüfung (EMP/ISIR) qualifiziert. Zeichnungsmerkmale, Funktionsanforderungen und kundenspezifische Vorgaben werden dokumentiert geprüft. Auf dieser Basis entsteht ein freigegebenes Referenzmuster für die laufende Produktion.
In der Serie sichern standardisierte Prüfpläne, dokumentierte Arbeitsanweisungen und – je nach Produkt – 100%-Prüfungen oder Stichprobenprüfungen die Qualität ab. Ergänzend kommen In-Circuit-Tests, elektrische Endprüfungen, Dichtigkeitsprüfungen oder kundenspezifische Testsysteme zum Einsatz.
Logistikprozesse und Kanban
Ein wesentlicher Teil des Systembaus ist die abgestimmte Logistik. Typische Bausteine:
- Kanban-Logistik für wiederkehrende Bedarfe und Serienlieferungen,
- Etikettieren mit kundenspezifischen Artikel-, Serien- und QR-/Barcode-Daten,
- Abpacken nach Mengeneinheit gemäss Produktions- oder Montagevorgaben des Kunden,
- Verschweissen von Beuteln oder Schutzhüllen,
- Frankieren und Postversand oder Speditionsversand nach definierten Versandvorschriften.
So können Baugruppen und Systeme direkt ans Lager, an Produktionslinien oder Endkunden des Auftraggebers geliefert werden.
Hol- und Lieferservice
Ergänzend zur Produktion unterstützt ein Hol- und Lieferservice die Abläufe beim Kunden. Rohmaterial, Halbfabrikate oder Rückläufer werden abgeholt, fertig montierte Baugruppen und Systeme termingerecht angeliefert. Dadurch lassen sich interne Transportaufwände reduzieren und Materialflüsse vereinfachen – insbesondere bei regelmässigen Serienaufträgen.
Nutzen für Industrie, Elektrofirmen und Maschinenbau
Für Industrieunternehmen, Elektrofirmen, Hersteller von Elektrogeräten, Gerätebauer und Maschinenbauer bietet Systembau:
- reduzierte Schnittstellen durch einen Ansprechpartner,
- integrierte Mechanik-, Elektronik- und Kabelkompetenz,
- flexible Fertigung von Klein- bis Grossserien,
- stabile Qualität durch definierte Prüfprozesse,
- schlanke Supply-Chain- und Logistikprozesse.
So entsteht eine verlässliche Basis für langfristige Partnerschaften im industriellen Umfeld.