Rundschleifen – Rundum technisch informiert

Das Verfahren des Rundschleifens ist eine Schlüsseltechnologie zur Erzielen hoher Maß-, Form- und Oberflächengenauigkeiten bei rotationssymmetrischen oder nahezu rotationssymmetrischen Bauteilen. Insbesondere für den Maschinenbau, die Industrie, Lohnfertiger sowie Werkzeughersteller bzw. KMU bietet es entscheidende Vorteile bei Qualität und Wirtschaftlichkeit.

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Verfahren

Beim Rundschleifen werden Werkstücke mit rotierenden Schleifwerkzeugen bearbeitet, typischerweise in zwei Hauptvarianten: Außen- und Innenrundschleifen. Moderne Maschinen erlauben zusätzlich Polygonschleifen oder Konturschleifen, bei denen z. B. ungleichmässige Profile oder Mehrfachbearbeitungen in einer Aufspannung möglich sind. Zu beachten im Verfahren sind Faktoren wie Schleifkorn- und Bindungsmaterial, Kühlschmierstoffe, Spanntechnik und Temperatur-/Verformungseinfluss.

Präzision

Die Präzision ist ein wesentlicher Unterschied zwischen Schleifen und klassischen Zerspanverfahren. Beim Schleifen lassen sich Maß- und Formtoleranzen sowie Oberflächenqualitäten erreichen, die andernfalls nur schwer realisierbar wären. Schweizer Anbieter nennen z. B. Toleranzen im Bereich von ±0,001 mm beim Aussen- bzw. Innenschleifen. Weiterhin wird angegeben, dass Werkstücke mit hohen Anforderungen an Maßhaltigkeit, Formtreue und Oberflächenbeschaffenheit gerade mit Rundschleifen wirtschaftlich bearbeitet werden können.

Werkstoffe

Das Rundschleifen eignet sich für eine breite Palette von Werkstoffen – von ungehärtetem Stahl über gehärteten Stahl bis hin zu schwieriger zu bearbeitenden Materialien wie Hartmetall, Keramik oder gehärteten Legierungen. Für die Auswahl relevant sind u. a. Schleifkorn- und Bindungsmaterial der Schleifscheibe sowie Verfahren zur Kühlung und Verformungsminimierung des Werkstücks.

Anwendungen

Rundschleifen wird dort eingesetzt, wo Präzision, Oberflächenqualität und Maßhaltigkeit eine hohe Rolle spielen – z. B. Getriebe- oder Nockenwellen, Hydraulikzylinder, Werkzeugteile, Lohnfertigungsteile, Serienfertigung wie auch Einzelteile. Für Lohnfertiger und KMU bietet sich das Verfahren besonders an, wenn eigene Dreh-/Fräsanlagen an Grenzen stossen oder bei Auftragsspitzen externe Schleifaufträge wirtschaftlicher sind.

Maschinen

Die Maschine ist zentral für die Qualität – stabile Konstruktion, exakte Spindeln, Steuerung, Temperaturstabilität und Spannmittel sind entscheidend. Schweizer Hersteller sind auf Hochpräzisions-Rundschleifmaschinen spezialisiert. Ausgewählte Merkmale sind unter anderem CNC-Steuerung, temperaturstabiles Maschinenbett, Präzisionsspindeln und Spann- und Aufspannsysteme.

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Qualitätssicherung

Ein strukturierter Qualitätssicherungsprozess ist unabdingbar: Dazu gehören Zwischenmessungen, Endmessungen, Einsatz von Lasermesstechnik oder Rundlauf- und Welligkeitsprüfungen sowie Nachverfolgung von Kennwerten wie Oberflächenrauheit, Maßabweichung, Form- und Lagetoleranz. Weitere wichtige Themen sind Prozesssicherheit: Kühlschmierstoffe, Abrichten der Schleifscheiben, Werkzeugverbrauch sowie thermische Effekte müssen überwacht werden, um konstante Qualität sicherzustellen.

Für Maschinenbauer, Industrieunternehmen, Lohnfertiger, Werkzeughersteller und KMU in der Schweiz bietet das Rundschleifen ein leistungsfähiges Verfahren, um anspruchsvolle Anforderungen an Maßhaltigkeit, Formtreue und Oberflächenqualität zu erfüllen. Entscheidend sind die richtige Wahl des Verfahrens, des Werkstoffs, geeigneter Maschinen sowie ein konsequentes Qualitätssicherungs­system. Mit diesen Komponenten lässt sich das Potenzial des Verfahrens voll ausschöpfen.