Biegen Blech: Verfahren, Maschinen, Toleranzen und Anwendungen bis 5000 mm Breite

Das Verfahren des Biegens von Blechen – im technischen Umfeld oft als Kaltumformen bezeichnet – gewinnt für Industrieunternehmen, Maschinen- und Gerätebauer, Stahlbauer sowie Bauunternehmen zunehmend an Bedeutung. Mit einem präzisen Verständnis der Verfahren, Maschinen, Materialien, Toleranzen und Normen schaffen Sie es, Bleche bis zu einer Breite von bis zu 5000 mm kosten- und zeiteffizient zu verarbeiten.

In der Schweiz nehmen moderne Betriebe das Biegen von Blechen als strategischen Bestandteil ihrer Bearbeitungsketten auf, um anspruchsvolle Geometrien und große Formate zuverlässig zu realisieren.

Biegen-Blech

Verfahren

Beim Biegen von Blechen kommen verschiedene Verfahren zum Einsatz. Häufig sind dies das Gesenkbiegen (Abkanten) und das Schwenkbiegen. Beim Gesenkbiegen wird ein Flachblech zwischen Stempel und Matrize verformt. Beim Schwenkbiegen wird das eingesetzte Blech eingespannt und durch eine schwenkbare Biegeeinheit umgelegt. Diese Verfahren ermöglichen eine hohe Formflexibilität und werden je nach Material und Blechstärke gewählt.

In Schweizer Werken wird zudem verstärkt auf Spezialmaschinen gesetzt, die auch große Schusslängen und materialstarke Bleche ermöglichen.

Maschinen

Die Auswahl der richtigen Maschine ist zentral. Schweizer Hersteller und Anbieter entwickeln hydraulische Abkantpressen und Richtmaschinen mit modernen CNC-Steuerungen für anspruchsvolle Biegeaufgaben. Für große Formate, z. B. Bleche bis 5000 mm Breite oder komplexe Konstruktionen, werden Maschinen mit hoher Presskraft, großen Hinteranschlägen und automatisierter Werkzeugwechsel verwendet. Entscheidend sind dabei auch Themen wie Biegewerkzeug-Auslegung, Hinteranschlag-Einstellung und Steuerung der Biegeabfolge.

Materialien und Formate bis 5000 mm Breite

Industriebetriebe müssen Bleche aus Stahl, Edelstahl, Aluminium oder legierten Werkstoffen bearbeiten. Dabei ist die Formatlänge bzw. Breite ein kritischer Faktor – Formate bis 5000 mm Breite erfordern entsprechend dimensionierte Maschinen und sicheren Materialfluss. Schweizer Anbieter verarbeiten bereits große Schusslängen und Dicken (z. B. 1.5 mm bis 150 mm Wandstärke) in Spezialaufträgen.

Für die Planung gilt: Die Blechdicke, das Materialverhalten (Zugfestigkeit, Dehnung) sowie die Breite beeinflussen den Prozess maßgeblich. Ein Richtwert für den minimalen Biegeradius etwa lautet: mindestens t (Blechdicke) als Radius.

Toleranzen & Richtlinien

Für präzises Biegen sind Toleranzen – etwa Winkelabweichung, Biegeradius, Verrundung – zentral. Schweizer Betriebe beziehen sich auf bewährte Richtlinien zur Öffnung der Matrize, minimalen Radien und Verformungsschranken. Wichtig ist auch die sogenannte Biegeverkürzung, die bei der Planung berücksichtigt werden muss – besonders bei grossflächigen Blechen oder langen Biegelängen.

Normen & Qualität

Im Blechbiegeprozess sind Normen wie EN 1090-1 und EN 1090-2 relevant, insbesondere wenn es um Stahl- oder Aluminiumtragwerke geht. Ferner sind Werkstoffnormen wie EN 10025 für warmgewalzte Stähle zu berücksichtigen. Eine korrekte Werkstoffauswahl, Dokumentation und Nachverfolgbarkeit ist auch bei grossformatigen Biegeteilen essenziell.

Anwendungen

Die Bandbreite der Anwendung im industriellen Umfeld ist groß:

  • Bauunternehmen verwenden gebogene Bleche für Fassadenverkleidungen, Unterkonstruktionen und Stahlkonstruktionen.
  • Stahlbauer fertigen z. B. große Konussen und Zylinderschalen mit Wandstärken bis 60 mm und grossen Durchmessern.
  • Maschinen- und Gerätebauer benötigen individuell gebogene Blechteile für Verkleidungen, Gehäuse, Rahmen oder komplexe Strukturen.
  • Unternehmen im Gerätebau profitieren von der Biegetechnik für Gehäuseteile, Kanten, Profile oder Spezialformen.

Durch die Möglichkeit, Bleche bis 5000 mm Breite zu verarbeiten, entstehen auch neue Möglichkeiten für Großprojekte und Sonderanfertigungen.

Biegen-Blech-Schweiz

Fazit

Für Industrieunternehmen, Maschinen- und Stahlbauer sowie Bauunternehmen ist das Biegen von Blechen zu einem wettbewerbsentscheidenden Verfahren geworden. Entscheidend sind die richtige Verfahrenwahl, leistungsfähige Maschinen, qualifizierte Material- und Normauswahl sowie präzise Toleranzplanung. Bei Blechen bis zu 5000 mm Breite müssen alle Parameter frühzeitig abgestimmt werden – von der Konstruktion über die Werkstoffwahl bis zur Prozessführung. Der Einsatz spezialisierter Anbieter und moderner Technik in der Schweiz bietet hier beste Voraussetzungen für effiziente, qualitativ hochwertige Ergebnisse.