Automation Schweiz
Einordnung und Nutzen
Automation ist ein zentraler Hebel für die Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Industrie. Die Verbindung von Robotik, digitalisierten Prozessen und intelligenter Visualisierung steigert Effizienz, Qualität und Anlagenverfügbarkeit – von der Einzelmaschine bis zur vernetzten Linie.
Industrielle Automatisierung
Moderne Automationslösungen kombinieren Steuerungs- und Antriebstechnik (SPS/PLC, Motion), Industrial-Ethernet-Kommunikation und standardisierte Schnittstellen zu MES/ERP. Ziel ist, Rüstzeiten zu verkürzen, reproduzierbare Qualität sicherzustellen und OEE-Kennzahlen messbar zu verbessern.
- Skalierbare Architekturen: von Stand-alone-Zellen bis zu linienweiten Systemen
- Standardisierte Schnittstellen für Traceability und Chargenverwaltung
- Vorausschauende Wartung über Sensordaten und Zustandsmodelle
Robotik, Handling & Fügen
Roboter übernehmen monotone, präzise oder ergonomisch anspruchsvolle Aufgaben. In Kombination mit Greifern, Zuführtechnik und Bahnplanung werden Handling und Fügen stabil und skalierbar.
- Handling: Palettieren, Pick-&-Place, Maschinenbeschickung
- Fügen: Schrauben, Kleben, Schweißen, Press-Fit mit Prozessüberwachung
- Flexibilität: Werkzeugwechsel, Rezeptverwaltung, Kollaboration (cobots) je nach Risikoanalyse
Prüfen, Verpacken & Labeln
Qualitätssicherung wird inline integriert: Bildverarbeitung, 3D-Sensorik und Kraft-/Drehmoment-Überwachung erkennen Fehler frühzeitig. Verpacken und Etikettieren erfolgen formatflexibel und rückverfolgbar.
- Inline-Prüfen: Dimensions-, Oberflächen- und Funktionskontrollen
- Verpacken: Formatwechsel mit Schnellrüst-Konzepten und geprüften Siegel-/Verschlussparametern
- Labeln/Traceability: Codes (1D/2D), Seriennummern, UDI/Chargen mit Verifizierung
Digitalisierung & Visualisierung
Durchgängige Datenströme vom Sensor bis ins Dashboard ermöglichen transparente Entscheidungen. Visualisierungssysteme verdichten KPIs und Alarme, während Process Monitoring Abweichungen automatisch signalisiert.
- Edge-Erfassung: Zustände, Zyklen, Energie, Qualitätsmerkmale
- KPI-Modelle: OEE, MTBF/MTTR, Ausschussquoten, Taktstabilität
- Integration: OPC UA/MQTT-Anbindung an MES/ERP, rollenbasierte Dashboards
Vorgehen zur Umsetzung
Für Industrieunternehmen, Maschinenbauer, Systemintegratoren, Produktionsbetriebe und KMU empfiehlt sich ein strukturiertes Vorgehen, das Risiken reduziert und Time-to-Value beschleunigt.
- Analyse: Prozessaufnahme, Engpässe, Sicherheits- und ROI-Bewertung
- Konzept: Ziel-KPI, Technologie- und Schnittstellenarchitektur
- Realisierung: Zelle/Linie aufbauen, Sicherheitskonzept validieren
- Integration: Datenanbindung, Rezept-/Benutzerverwaltung, Schulung
- Betrieb: Process Monitoring, kontinuierliche Verbesserung, Service
Erwartbare Ergebnisse
- Höhere OEE durch geringere Stillstände und stabile Takte
- Messbare Qualitätssteigerung durch inline Prüfungen und Traceability
- Flexibilität bei Varianten und Losgrössen durch Rezept- und Formatwechsel
- Transparenz über Kosten- und Energieverbräuche pro Einheit
Fazit
Automation in der Schweiz verbindet Präzision, Normenkonformität und Datenkompetenz. Wer Robotik, Digitalisierung, Visualisierung und Monitoring integriert, erreicht belastbare Qualität in Handling, Fügen, Prüfen, Verpacken und Labeln – und stärkt die eigene Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig.